Rom, 22. November 2022 – Unter diesem Titel beginnt das Kommuniqué des Lutherischen Weltbundes (LWB). Und stellt trotz der Freude über die erreichten Erfolge fest, dass „die internationale Gemeinschaft nicht genug unternommen hat, um das Ziel einer Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 °C zu erreichen“.
Es ist eine Ausgabe aus Licht und Schatten, die gerade in Ägypten zu Ende gegangen ist. Licht und Schatten, die sich abwechseln, je nachdem aus welcher Perspektive man auf die Konferenz der Vertragsparteien (COP) blickt.
Am 6. November begann in Sharm el-Sheikh die COP27 mit ihren zweiwöchigen Verhandlungen. Sicherlich wurden einige positive Ergebnisse erreicht, aber auch die Erkenntnis, dass noch viel mehr getan werden muss, um Gerechtigkeit für die Schwächsten zu gewährleisten.
Der LWB begrüßt, dass „nach jahrelangem Kampf um internationale Unterstützung für Gemeinschaften, die von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind, auf der COP27 ein Fonds zur Bewältigung klimabedingter Verluste und Schäden eingerichtet wurde.“
Für Isaiah Toroitich, Leiter der LWB-Abteilung für globale Advocacy-Arbeit, „ist dies das wichtigste Ergebnis der COP27.“ Er würdigt, dass „durch die Einrichtung eines solchen Fonds die Bedürfnisse gefährdeter Länder auf die Agenda der Klimafinanzierung gesetzt werden. Bislang haben die Schwächsten den Klimawandel mit ihrem Leben und ihrer Existenzgrundlage bezahlt.“
Doch während der Fonds zur Bewältigung klimabedingter Schäden und Verluste eine gute Nachricht ist, wurden an der Front der globalen Erwärmung nur wenige Fortschritte erzielt.
Eine Bestätigung dessen, was der LWB seit Langem betont: „Die Klimakrise hat Auswirkungen, die über die Anpassungsfähigkeit einzelner Gemeinschaften hinausgehen. Daher müssen alle Anstrengungen unternommen werden, um diesen neuen Fonds für Schäden und Verluste zu finanzieren, damit er den Bedürfnissen dieser Gemeinschaften gerecht werden kann.”
Licht und Schatten sagten wir. Tatsächlich muss noch viel mehr getan werden und „trotz dieses positiven Ergebnisses der COP27 bleibt das Gesamtergebnis hinter dem zurück, was erforderlich ist, um den Klimawandel entschlossen anzugehen.“
Auf der Konferenz wurden keine nennenswerten Fortschritte bei der Eindämmung des Klimawandels, insbesondere bei der Reduzierung der Kohlenstoffemissionen, erzielt. Die Ergebnisse entsprechen nicht dem Aufruf des LWB, sich von allen fossilen Brennstoffen zu verabschieden.
Mit seiner Teilnahme an der COP27 wollte der LWB sein klares Bekenntnis zur Bekämpfung des Klimawandels bekräftigen, indem er ihn in den Mittelpunkt seiner Agenda stellte.
Außerdem setzt er seine Advocacy-Arbeit durch die Aktivitäten fort, die die Mitgliedskirchen und Länderprogramme gemeinsam mit den lokalen Gemeinschaften leisten.
„Durch unsere kontinuierliche Arbeit auf lokaler und nationaler Ebene tragen wir zum Klimaschutz bei“, sagte Elena Cedillo, Programmreferentin für Klimagerechtigkeit beim LWB.
Damit unterstreicht sie die wichtige Rolle der Kirchen in diesen Fragen und sichert ihnen die Unterstützung des LWB zu, der „in Zusammenarbeit mit anderen ökumenischen, religiösen und zivilgesellschaftlichen Partnern ein Netzwerk für Klimaschutz aufbaut.“
Einen wesentlichen Teil der Delegation des LWB auf der COP27 machten die aus verschiedenen Ländern gesandten jungen Erwachsenen aus. Für Savanna Sullivan, LWB-Programmreferentin für Jugend, „stehen wir als Glaubensgemeinschaft für Werte, die die Rechte der Schwächsten und die Bewahrung der gesamten Schöpfung Gottes unterstützen.“
Für Anania Ndondole von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania müssen „junge Menschen ihre Stimme für Klimagerechtigkeit und eine Zukunft auf diesem Planeten erheben“, denn „sie müssen sich als Botschafter des Wandels fühlen und dabei auch mehr junge Frauen – die Mütter von morgen – einbeziehen.“
Lokale Erfahrungen, die von einer viel umfassenderen Vision des Engagements während der zwei Wochen in Ägypten zeugen.
„Während der COP27 gab es in meinem Land viele Klimastreiks“, sagt Alžběta Hamrová von der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder (Tschechische Republik). „Angesichts sehr kontroverser Diskussionen und viel Widerstand zum Thema Klimagerechtigkeit […] müssen wir als Kirche eine klare Position beziehen.“
Die vierzig Delegierten des LWB verfolgten aufmerksam die Regierungsverhandlungen, nahmen an Demonstrationen und Kundgebungen teil und verschafften sich bei zahlreichen Nebenveranstaltungen und Podiumsdiskussionen Gehör, oft in Zusammenarbeit mit anderen Glaubens- oder Jugendorganisationen.
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