Rom, 20. Februar 2023 – Elf Tage Filmvorführungen, Debatten, Begegnungen und….Glaube. In diesem Rahmen finden die 73. Internationalen Filmfestspiele Berlin statt, die auch in diesem Jahr wieder Gastgeber des traditionellen ökumenischen Empfangs der evangelischen und katholischen Kirche waren.
Für Johann Hinrich Claussen ist die Berlinale nach den coronabedingten Einschränkungen „eine wunderbare Gelegenheit, sich direkt über die Festival-Erlebnisse auszutauschen. Kino-Kunst ist ja kein passives Konsumieren, sondern ein engagiertes Wahrnehmen. Das gilt besonders für die evangelische Filmarbeit.“
Claussen, der Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD-Kultur), begrüßte die Teilnehmer des Empfangs, darunter auch die Filmproduzentin Professorin Regina Ziegler. Ziegler sprach über ihre eigene Arbeit und über die Rolle der Frauen in der Film- und Fernsehwelt und im Produktions- und Vertriebssystem.
„Der Film braucht wieder die große Bühne“ erklärte Regina Ziegler in Bezug auf die Veranstaltung.
Vor allem das deutsche Kino hat Regina Ziegler viel zu verdanken: Der erste Film aus dem Jahr 1973 trug den Titel „Ich dachte, ich wäre tot“, Regie führte ihr späterer Ehemann Wolf Gremm.
Heute zählt Ziegler Film zu den größten und erfolgreichsten konzernunabhängigen Film- und Fernsehproduktionshäusern Deutschlands.
Bei dem Empfang wurde auch die 31. Ökumenische Jury vorgestellt: Die Jury vergibt den „Preis der Ökumenischen Jury“ im internationalen Wettbewerb der Berlinale und zeichnet Filmschaffende in den Programm-Sektionen Forum und Panorama aus.
Neben der künstlerischen Qualität werden auch Filme bewertet, die die Perspektive und die Werte des Evangeliums hervorheben. Die einen dem Menschen dienenden Standpunkt einnehmen, den Diskurs anregen und das Publikum für transzendente Dimensionen des Lebens sensibilisieren.
Und nicht nur das. Für die Jury ist es wichtig, dass die Filme zur „Fortentwicklung des gesellschaftlichen Zusammenlebens beitragen, weil sie der christlichen Verantwortung in der modernen Gesellschaft gerecht werden.“ Im Einsatz für Schöpfung, Frieden oder in der Solidarität mit benachteiligten oder unterdrückten Menschen.
Die ökumenische Jury wurde vom Katholischen Weltverband für Kommunikation (SIGNIS) und der Internationalen Kirchlichen Filmorganisation (INTERFILM) eingesetzt. Den Vorsitz hat Miriam Hollstein aus Berlin. Weitere Mitglieder der Jury sind: Paul de Silva, Toronto (Kanada); Arielle Domon, Montpellier (Frankraich); Kerstin Heinemann, München (Deutschland); Anne Le Cor, Aubagne (Frankreich) und Alberto V. Ramos Ruiz, Havanna (Kuba).