
Bewegung in Bozen
Viele Gemeindeglieder und Gäste suchen unsere Bozner Gemeinde zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf. Gerade die Familien aus der Stadt wählen gern das Rad als Fortbewegungsmittel, auch weil dies für die meisten – u. a. dank eines gut ausgebauten Radwegenetzes – innerhalb von 15 Min. machbar ist. So bleibt der Gemeindeparkplatz frei für Gemeindeglieder oder Besucher und Besucherinnen von außerhalb.
Wege zur Kirche
Bozen ist nämlich auch Diasporagemeinde. Unsere Gottesdienste und andere Veranstaltungen erreichen manche Gemeindeglieder ausschließlich mit dem Auto. Sie reisen aus weiter entfernten Städten, Dörfern oder entlegenen Talschaften an. Wo möglich, bilden sie Fahrgemeinschaften, etwa von Brixen oder Meran nach Bozen, auch so für Gemeindeausflüge in die Berge oder zur alljährlichen Klausur der Kirchenvorstandsmitglieder. Andere wiederum können auf das gute ÖPNV-Netz bauen und sind mit Seilbahn, Bus oder Bahn ökologisch unterwegs zur Kirche. Auch auf den Bahn-Fernverkehr greifen die Bozner Pfarrerin und Mitarbeitende gerne zurück, etwa für den Besuch der Synode, der EKD-Kirchentage u. a. Veranstaltungen.

Herausforderungen und Verbesserungsvorschläge für die Bozner Gemeinde
Insgesamt kann man sagen, stehen die (Kirchen)Gemeinde Bozen und Südtirol schon recht gut da, was Erreichbarkeit, ÖPNV, Radwegenetz, etc. betrifft. Verbesserungsvorschläge fallen einem sicher immer ein. Z. B. ist die Evangelische Gemeinde Bozen leider nicht an allen Tagen gleich gut mit dem ÖPNV erreichbar, z. B. sonntags gilt ein reduzierter Sonn- und Feiertagsfahrplan. Für Radfahrer gibt es Abstellmöglichkeiten, aber keine diebstahlsicheren Fahrradständer. Vielleicht könnten auch Fahrgemeinschaften bzw. Mitfahrgelegenheiten noch besser abgestimmt und organisiert werden, z. B. mittels Messenger-Diensten.
Der Weg zur „Ökogemeinde“: Zertifizierungsprozess und Schwerpunktthemen
Überlegungen dazu, was bereits gut läuft und wo noch Verbesserungspotenzial besteht, sind Teil des Weges zu einer umweltfreundlichen Gemeinde. Derzeit sind mehrere Gemeinden der ELKI auf dem Weg zur sog. „Ökogemeinde“. Sie durchlaufen dafür mehrstufige Begutachtungs- und Beurteilungsverfahren, um sich als sog. eco-comunità von der Commissione per Globalizzazione e Ambiente (GLAM) zertifizieren zu lassen. Schwerpunktthemen, an denen der Fortschritt mittels Kriterien gemessen wird, sind:
- Gottesdienste
- Information, Bildung und Diakonie
- Administration
- Einkäufe
- Energieverbrauch
- Transport (Mobilität)
- Abfälle
Je nachdem, wie viele Kriterien eine Gemeinde erfüllt, steigt sie von einer „beginnenden“ (mind. 15 erfüllte Kriterien) zu einer „fortschreitenden“ (mind. 30) und schließlich zur „zertifizierten“ Ökogemeinde auf (alle 40 Kriterien erfüllt).
Um den Transport näher zu betrachten, macht der vorliegende Beitrag einen Vorschlag für eine Umfrage in der Gemeinde, um das Mobilitätsverhalten der Gemeindemitarbeitenden und -glieder zu erfassen und Verbesserungsvorschläge zu sammeln.
- Fahrradständer & Dienstfahrräder
- Gibt es an der Kirche ausreichend Fahrradständer, und werden diese regelmäßig genutzt?
- Wäre es für Sie als Gemeindemitglied oder Mitarbeitender hilfreich, wenn Dienstfahrräder zur Verfügung stünden?
- Fahrgemeinschaften für den Kirchgang
- Nutzen Sie bereits Fahrgemeinschaften für den Kirchgang oder könnten Sie sich vorstellen, daran teilzunehmen?
- Welche Hindernisse sehen Sie für die Bildung von Fahrgemeinschaften in unserer Gemeinde?
- Nachhaltige Reisen zu Versammlungen oder Tagungen
- Haben Sie in der Vergangenheit für kirchliche Reisen bewusst eine nachhaltige Transportmethode gewählt (z. B. Zug, Bus, Schiff)?
- Welche Unterstützung oder Anreize würden Sie sich wünschen, um nachhaltige Verkehrsmittel für kirchliche Reisen stärker zu nutzen?
- Öffentliche Verkehrsmittel für den Kirchgang
- Wie häufig nutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel, das Fahrrad oder gehen zu Fuß, um zur Kirche zu kommen?
- Welche Maßnahmen könnte die Gemeinde ergreifen, um die Nutzung nachhaltiger Verkehrsmittel attraktiver zu machen?
Wir laden Sie ein, diese Fragen beim nächsten Kirchenkaffee oder dem gemeinsamen Aperitivo mit anderen zu diskutieren!
Miriam L. Weiß, Evangelisch-Lutherische Gemeinde Bozen