
Pray for Seamen: die Mandatssteuer der evangelisch-lutherischen Kirche für MSE
Das vom Acht-Promille-Fond der evangelisch-lutherischen Kirche unterstützte Projekt zeichnet das Leben der Fischer zwischen Trapani, Kerkennah und Jamestown nach und beleuchtet Aspekte wie Umweltprobleme und die Resilienz von Gemeinschaften.
Multikulturalität und Engagement
Die Ausstellung, die vom Verein zur Förderung der Multikulturalität und Solidarität in Europa (MSE) organisiert und gefördert wird, erzählt das Leben von Fischern aus Trapani (Italien), den Kerkennah-Inseln (Tunesien) und Jamestown (Ghana). Das Projekt ist eines der 26, die von den Acht-Promille-Geldern der evangelisch-lutherischen Kirche finanziert werden, und unterstreicht die Verbindungen zwischen Gemeinschaften, die durch die gleichen Herausforderungen der globalen Wirtschaft vereint sind.
Mit intensiven und intimen Fotografien porträtiert der Autor Francesco Bellina Männer und Frauen, die mit dem Rückgang der Meere konfrontiert sind. Die mit Booten und Netzen hantieren, die sich in Form und Farbe zwar unterscheiden, aber die gleiche Bedeutung vermitteln. Von Arbeit gezeichnete Hände und Gesichter voller Geschichten bilden ein menschliches Mosaik, das geografische und kulturelle Grenzen überschreitet.
Der von Emma Averna und Aldo Premoli angeregte und 2016 gegründete Verein hat die Prinzipien der Gegenseitigkeit, der Demokratie, des Zuhörens, der Interaktion und der sozialen Integration für die Durchführung aller seiner Aktivitäten gewählt.
MSE engagiert sich für die Überwindung von Diskriminierung aufgrund von Rasse, Einkommen, Kultur, Religion und sexueller Orientierung und entwickelt Projekte zur Armutsbekämpfung, Ausbildungs- und Studienangebote für Minderjährige und junge Menschen ab 18 Jahren, Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, Konferenzen und Publikationen.
Das Meer zwischen Tradition und globaler Krise
In den letzten zwei Jahrzehnten ist die Arbeit der Fischer immer schwieriger und prekärer geworden. Aufreibende Arbeitszeiten, gefährliche Bedingungen und die globale Erwärmung haben die Ozeane erschöpft und bedrohen die Lebensgrundlage der Küstengemeinden. Die groß angelegte industrielle Fischerei hat das Überleben der Kleinfischer zunehmend unsicher gemacht und das Meer von einer Ressource in eine tägliche Herausforderung verwandelt.
Bellina lädt uns ein, uns mit der menschlichen Dimension dieses Wandels auseinanderzusetzen. Abseits von wirtschaftlicher und politischer Narrative erforscht der sizilianische Fotograf Handelsrouten, die Logik, die das Meer beherrscht, und die Auswirkungen dieser Systeme auf die Menschen.
Eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart
Das Projekt setzt den mit „Oriri“ begonnenen Weg fort, eine Ausstellung, die dem Handel mit nigerianischen Sexsklavinnen gewidmet war. Auch in „Pray for Seamen“ untersucht Bellina die weniger sichtbaren Wege der zeitgenössischen Migration und bringt Geschichten ans Licht, die oft übersehen werden. Der direkte und persönliche Ansatz bietet einen neuen Blick auf das maritime Erbe des Mittelmeers und verdeutlicht die Fragilität und Resilienz der Küstengemeinden.