Die Lutherrose
Die Lutherrose ist ein Symbol der evangelisch-lutherischen Kirchen. Sie war das Siegel, das Martin Luther ab 1530 für seinen Briefverkehr verwendete.
Das Vorbild für dieses Siegel findet sich im Löwen- und Papageien-Fenster der Augustinerkirche des Augustinerklosters zu Erfurt, in dem Martin Luther zwischen 1505 und 1512 als Augustinermönch gelebt hat. Es wurde 1530 im Auftrag des Prinzen und späteren Kurfürsten von Sachsen, Johann Friedrich des Großmütigen, für Luther erstellt, als dieser sich während des Reichstags zu Augsburg (Confessio Augustana – Augsburger Bekenntnis) 1530 in der Veste Coburg aufhielt.
1519 veröffentlichte Wolfgang Stöckel in Leipzig eine Rede von Luther mit einem Holzschnitt des Reformators, dem ersten von ihm überlieferten Bild. Seitdem war eine einfache Rose Luthers Zeichen. Auf seinem Doktorring war ein herzförmiger Schild dargestellt, Symbol des Heiligen Geistes.
In einem Brief vom 8. Juli 1530 schrieb Luther an Lazarus Spengler, die Lutherrose sei „…ein Merkzeichen meiner Theologie. Das erst sollt ein Kreuz sein, schwarz im Herzen, das seine natürliche Farbe hätte, damit ich mir selbst Erinnerung gäbe, dass der Glaube an den Gekreuzigten uns selig machet. Denn so man von Herzen glaubt, wird man gerecht. Ob’s nun wohl ein schwarz Kreuz ist, mortifizieret und soll auch wehe tun, dennoch lässt es das Herz in seiner Farbe, verderbt die Natur nicht, das ist, es tötet nicht, sondern erhält lebendig … Solch Herz aber soll mitten in einer weißen Rosen stehen, anzuzeigen, dass der Glaube Freude, Trost und Friede gibt, darum soll die Rose weiß und nicht rot sein; denn weiße Farbe ist der Geister und aller Engel Farbe. Solche Rose stehet im himmelfarben Felde, dass solche Freude im Geist und Glauben ein Anfang ist der himmlische Freude zukünftig, jetzt wohl schon drinnen begriffen und durch Hoffnung gefasset, aber noch nicht offenbar. Und in solch Feld einen goldenen Ring, dass solch Seligkeit im Himmel ewig währet und kein Ende hat und auch köstlich über alle Freude und Güter, wie das Gold das höchste, köstlichste Erz ist.