Katharina von Bora
Katharina von Bora, 1499 geboren, Martin Luthers spätere Frau, oft die Lutherin genannt, entstammte einem sächsischen Adelsgeschlecht und wurde 16jährig in das nahe Grimma gelegene Zisterzienserkloster Marienthron gesteckt. Dort lebte sie mit anderen Frauen zusammen als Ordensschwester, abgeschieden von der Welt, mehrere Tagesreisen von Wittenberg entfernt. Jedoch dringen auch in dieses abgelegene Kloster Martin Luthers Worte und Taten.
Einigen Nonnen sind nach der Lektüre von Luthers Schriften die klösterlichen Mauern zu eng geworden. In einem heimlichen Schreiben bitten sie Luther um Hilfe. Tatsächlich lässt Martin Luther mit Hilfe eines Torgauer Kaufmanns die Nonnen zum Schein entführen. Die 12 Ordensschwestern unterzubringen, war für Luther schwierig. Die meisten von ihnen können verheiratet werden, nur Katharina von Bora ist wählerisch und lehnt einige Männer ab. Schließlich ist es Luther selbst, der sie 1525 zur Frau nimmt.
Lange Zeit müssen Luther und seine Frau Katharina viel Spott und üble Nachrede aushalten. Selbst seine engsten Freunde finden es nicht gut, dass Luther als ein Mann der Kirche heiratet.
Die beiden leben im „Schwarzen Kloster“ in Wittenberg und bekommen sechs Kinder. Im Hause Luther herrschte immer viel Trubel, Studenten und Gäste fanden hier Quartier. Mit viel Umsicht kümmert sie sich um die große Familie und bewirtschaftet Haus, Hof und Garten. Zärtlich wird sie von Luther „Herr Käthe“ genannt.