Rom, 25. Mai 2023 – Die diözesanen Umweltbeauftragten der Evangelischen Kirche in Österreich fordern die Kirchen auf, sich bei den Wahlen im Herbst klar zur Frage der Verantwortung für die Schöpfung zu äußern. Ihr Aufruf richtet sich sowohl an potenzielle Kandidat*innen als auch an die Wähler*innen der Gemeindevertretungen.
Den Gemeindevertretungen, die ab dem kommenden Herbst bis 2029 im Amt sein werden, kommt im Hinblick auf die Bewahrung der Schöpfung eine besondere Rolle zu.
In dem Appell des Beauftragten für Klimavorsorge und Nachhaltige Entwicklung in der Evangelischen Kirche Österreich, Dietmar Kanatschnig, stehen Christen insbesondere vor zwei Herausforderungen.
Erstens müssen wir viele unserer Lebensbereiche, von Mobilität bis Konsum, verändern. Die zweite Herausforderung ist jedoch noch nicht in das allgemeine Bewusstsein vorgedrungen: Wir haben nur eine kurze Zeit – sieben Jahre, um genau zu sein – um diese Veränderungen umzusetzen.
Falls wir in dieser Zeit die notwendigen Veränderungen nicht vornehmen, werden wir den Umkehrgrenzpunkt überschreiten, und die Auswirkungen des Klimawandels werden zunehmend überwältigend und ohne Wiederkehr sein.
Erst kürzlich haben wir in der Emilia Romagna gesehen, dass die Klimaauswirkungen der Umweltausbeutung direkte und verheerende Folgen für die Menschen haben können.
Der Aufruf, der sich insbesondere an die jüngere Generation, an Expert*innen aus klimarelevanten Bereichen und an Menschen richtet, die ihr Engagement für die Schöpfung selbst konsequent leben, besteht darin, sich als Kandidat*in zu melden oder eine Person zu benennen, die bereit ist, sich in diesem Bereich für die Kirche zu engagieren.
Der Aufruf richtet sich aber auch an alle Wähler*innen: „Geben Sie jenen Personen eine Chance, die sich in den nächsten Jahren aktiv für das Klima und damit die Zukunft der nachfolgenden Generationen einsetzen möchten.“
Die Evangelische Kirche in Österreich bringt die Überzeugung zum Ausdruck, dass es nur „durch Zusammenhalt und konkretes Handeln möglich ist, unserer Verantwortung als Christen für die Schöpfung gerecht zu werden“.
Mit dieser Überzeugung sollte über die Zusammensetzung der Gemeindevertretung entschieden werden, so dass sich jede einzelne Gemeinde verpflichtet fühlt, für diese notwendigen Veränderungen als gutes Beispiel voranzugehen.
Quelle: Pressemitteilung der Evangelischen Kirche in Österreich, hier.