Evangelisch-Lutherische Gemeinde Sizilien
Wir als Gemeinde müssen dazu beitragen, etwas gegen den Klimawandel zu erarbeiten.
Stopp mit der Gleichgültigkeit, heraus aus dem unbeschwerten Nichtnachdenken. Konkret dabei sein, das ist unser Motto, wo es doch “allerhöchste Eisenbahn“ ist. Viele Veränderungen sind schon sichtbar. Der aktuelle Dienstwagen fährt mit Benzin anstatt mit Diesel.
Unser Gemeindebrief wird seit Januar 2020 auf Ökopapier gedruckt. Das Drucksachenpapier im A4-Format ist auch nur noch Ökopapier.
Es wird überlegt, evtl. bei Flügen oder Bahnfahrten eine Kompensationszahlung z.B. an „Klimakollekte“ zu leisten, wovon Bäume gepflanzt werden können.
Anstelle von herkömmlichen Suchmaschinen nehmen wir “Ecosia”, die mit 45 Aufrufen einen Baum pflanzt.
In allen Gemeindegruppen auf der Insel wurde das Plastikgeschirr abgeschafft und durch Porzellan und Keramik ersetzt. Wasser soll es künftig möglichst nur noch aus Glasflaschen geben. Unsere Einkäufe auf dem Wochenmarkt oder beim nachhaltigen Einkauf, sei es für Gäste oder das Migrantenessen, werden nur noch mit Papiertüten oder Stoffbeuteln getätigt. Zuwendung, wann immer möglich, hin zu Bio-Lebensmitteln.
Als verantwortungsbewusste Gemeinde wollen wir es uns zur Aufgabe machen, das Auto in der Garage zu lassen und öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen, wo es möglich ist. Das hat den großen Vorteil, dass man ausgeruht und entspannt am Ziel ankommt. Somit gibt es auch keine Parkplatzprobleme, und man spart obendrein Parkgebühren.
Auch wenn die Stadt Catania sich erst langsam zur geteilten Müllentsorgung entschließen kann, warten wir nur noch darauf, Behälter für die Abfalltrennung zu kaufen, um mit der Mülltrennung beginnen zu können.
Beim Kauf von neuen Elektrogeräten achten wir in Zukunft auf zwei AAs aufwärts. In der ganzen Wohnung sind Sparlampen montiert. Bei Putzmitteln wird auf ökologisch geachtet, am besten zum Nachfüllen. Wenn wir einen neuen PC kaufen müssen, wird er anstelle von Windows nur mit kostenlosen Programmen, z.B. Linux, ausgestattet.
Am “Sizilientag” wird am Mittagstisch kein Fleisch mehr serviert, auch bei anderen Gelegenheiten wird es langsam tabu. Weg vom Einkauf aus der Massentierhaltung. Gesunde und bewusste Ernährung könnte in Zukunft in der Gemeinde im “Offenen Treff” als Thema behandelt werden.
Die Stadt Catania hat von ihren Bürgern den Auftrag bekommen, die ihr von der Region gebilligten Gelder für die Pflanzung von 2000 Bäume einzusetzen. So haben wir mit unseren Schwestergemeinden, den Waldensern und Baptisten, überlegt, der Stadtgemeinde vorzuschlagen, diese Gelder für die Aufforstung der Strandregion von Catania einzusetzen, die im Sommer 2019 abgebrannt war. Wir drei Kirchen haben auch ein Gesuch an den örtlichen Stadtrat gestellt mit der Bitte, uns ein Areal für das Pflanzen von Bäumen zu überlassen.
Mit Hilfe aller sollte es doch nicht schwerfallen, eine lebenswerte Welt wieder auf die Beine stellen. Unsere Füße müssen wieder nackt und frei über die Strände der Meere laufen, eintauchen in sauberes Wasser ohne Plastikmüll. Wir sind es den Generationen schuldig, die nach uns die Erde bewohnen. So hinterlassen wir unseren Nachkommen nicht einfach eine verschmutzte Welt für ihre Zukunft. Viele Menschen jammern über ihre Armut und haben Angst, dass sie ihren Kindern einmal kein Erbe hinterlassen können. Aber ich denke, eine intakte Umwelt und saubere Luft zum Atmen sind das größte Erbe, das wir ihnen schenken können.
Ich schließe mit den Worten von Fernando Pessoa: “Dobbiamo fare: dell’interruzione un nuovo cammino, della caduta un passo di danza, della paura una scala, del sogno un ponte, del bisogno un incontro.”
Annemarie Platania, Gemeinde Sizilien