Rom, 28. September 2024 – Wie sollte eine klimafreundliche Stadt der Zukunft aussehen? Klar ist jedenfalls, dass Klimaverträglichkeit und Klimaanpassung beide berücksichtigt werden. Ein gutes Stichwort dazu ist die Begrünung, mit der CO2 gebunden und die Stadt gleichzeitig kühler gemacht wird. Insgesamt müssen natürlich viele verschiedene Komponenten beachtet werden. Mobilität, Energieverbrauch und -erzeugung oder nachhaltige Baustoffe sind nur einige Beispiele dafür.
Dank meiner Mitgliedschaft im ersten Klimabürgerrat des Landes Südtirol durfte ich mich mit dem Aspekt der Mobilität vertiefend beschäftigen und möchte mich hier besonders auf diesen Bereich konzentrieren. Essenzieller Bestandteil einer nachhaltigen Stadt ist das Konzept der kurzen Wege, mit dem die wichtigsten Orte des alltäglichen Lebens (Geschäfte, Ärzte…) fußläufig erreichbar gemacht werden. Für die Zurücklegung weiterer Strecken sollten primär aktive Mobilität (z.B. Radwege) und der öffentliche Personennahverkehr als Option betrachtet werden. Damit verbessert sich gleichzeitig auch die Lebensqualität in der Stadt, da mehr Platz für Grünflächen bleibt und Lärm- sowie Abgasbelastung reduziert werden. Bei älteren Stadtzentren kann sich die Umgestaltung in diese Richtung aufgrund des begrenzten Platzes durchaus als Herausforderung gestalten. Es gibt allerdings genug Möglichkeiten, auch dort die Verkehrswende einzuleiten, z.B. in Form von Straßenbahnen, Oberleitungsbussen und mehr Fußgängerzonen.
Auch für die Anfahrt in die Städte gilt es, Alternativen zum Privatauto attraktiver zu machen. Hierfür können zunächst außerhalb der Stadt Parkplätze mit Bus- und Bahnanbindungen errichtet werden, auch wenn auf lange Sicht das Ziel sein sollte, die komplette Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln durch zuverlässige Verbindungen, auch außerhalb der Zentren, am attraktivsten zu machen.
Insgesamt lässt sich jedenfalls festhalten, dass eine klimafreundliche Stadt auch eine lebenswertere Stadt sein wird. In ihr ist man deutlich weniger belastenden Faktoren ausgesetzt und hat gleichzeitig mehr Erholungsräume und Möglichkeiten zur sozialen Interaktion.
Simon Harder