Rom, 23. November 2022 – Mit dem bevorstehenden Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen beginnt am Freitag, den 25. November, die mehrtägige Kampagne zu diesem Thema. Neben der wichtigen Arbeit, die das Frauennetzwerk der ELKI ständig zum Leben der Gemeinschaften leistet, wollte es auch in diesem Jahr wieder das 16-Tage-Heft, das vom Bund Evangelischer Frauen in Italien (FDEI) erstellt wurde, ins Deutsche übersetzen.
Trotz einer Gesetzgebung, die dem Phänomen der Gewalt gegen Frauen immer mehr Aufmerksamkeit schenkt, verlangt die dramatische Situation, in der sich viele Frauen in der Welt und insbesondere in Italien befinden, dass die Kirchen wie auch die Gesellschaft in ihrer Wachsamkeit nicht nachlassen.
Das Entwicklungsmodell, in dem wir leben, wird zwar täglich mit der stetig steigenden Zahl von Opfern geschlechtsspezifischer Gewalt konfrontiert, hat aber immer noch keine vollständige und gleichberechtigte Anerkennung der Rolle der Frauen, ihrer Vertretung und, wie wir in den Nachrichten lesen, ihrer Sicherheit erreicht.
„Es gibt noch zu viele Länder auf der Welt“, betont die Referentin des Frauennetzwerks Renate Zwick, „in denen Unrecht und kollektive oder häusliche Gewalt geduldet, nicht ausreichend verfolgt oder sogar provoziert werden.“
„Die fehlende Gleichberechtigung der Geschlechter, zum Beispiel in der Arbeitswelt, die Bedingungen der Armut, unter denen Frauen oft allein und sich selbst überlassen sind, die Gewalt der Kriege, wo sie als Beute gesehen und missbraucht werden, oder Regierungsformen, die ihre Autonomie nicht anerkennen und den Frauen jegliches Recht auf Rede und Meinungsäußerung verweigern“, so Zwick weiter, „sind Themen, die uns als Christen nicht schweigen oder, schlimmer noch, gleichgültig lassen können und dürfen.“
Ein tragisches Bild, das aber trotz allem das Engagement von Frauen zeigt, die sich aktiv und proaktiv für die Verbesserung der Bedingungen ihrer Schwestern einsetzen, Frauen, die sich auflehnen, sich kümmern, die aufnehmen, die kämpfen, die beten und die nicht müde werden, täglich konkrete Schritte zur Verbesserung ihrer Bedingungen zu unternehmen.
Dies sind einige der Themen im diesjährigen Begleitheft der 16 Tage zur Überwindung von Gewalt, die vom 25. November bis zum 10. Dezember (Welttag der Menschenrechte) stattfinden.
Unter dem Titel „Frauen unter Beschuss, mutig und rebellisch“ wird jeder Tag der Kampagne mit einem Gedanken den Weg der Kirchen und der Gläubigen begleiten. Außerdem konkrete Aktivitäten, die den Glauben, aber auch die Hoffnung auf einen kommenden, möglichen und notwendigen Wandel nähren.
„Mit der Übersetzung des 16-Tage-Heftes ins Deutsche“, so Renate Zwick abschließend, „wollen wir eine Brücke zwischen den verschiedenen Kulturen und Sprachen schlagen, um eine möglichst weite Verbreitung und Teilhabe an einem Engagement zu ermöglichen, das bereits im letzten Jahr während der Arbeit der Konferenz Europäischer Kirchen ein großes Echo und Anerkennung gefunden hat.“
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