Author: decanato

Liebe Leserin, lieber Leser!Ich verbringe gerade meinen ersten Herbst in Italien. Seit dem 1. September bin ich Pfarrer der lutherischen Gemeinde von Turin. Zuvor war ich 13 Jahre lang Pfarrer einer fränkischen Landgemeinde südlich von Nürnberg (Bayern). Ich wohnte in einem Pfarrhaus aus Sandstein in einer äußerst ruhigen und idyllischen Umgebung. Vor dem Pfarrhaus befand sich eine weite Wiese, dahinter reihten sich die schönen und hohen Lindenbäume der einen Kilometer langen Schlossallee aneinander. Nur selten fuhr ein Auto vorbei, stattdessen hörte ich von morgens bis abends die Vögel zwitschern und singen. Das Haus war umgeben von einem Garten samt Birnen-…

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Weh denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen, die aus sauer süß und aus süß sauer machen! (Jes.5,20) Wort zum Monat November – 01.11.2022 „Ich will zu meinem Vater gehen“. Das sagt in einer biblischen Geschichte ein Sohn zu sich selbst, der sogenannte „verlorene Sohn“: Er ist von zu Hause ausgezogen, auf der Suche nach Freiheit und Abenteuer. Er hat dabei sein Erbe verprasst, und weil er kein Geld mehr hat, muss er nun Schweine hüten und von dem essen, was sie übriglassen. „Ich will zu meinem Vater gehen“, sagt…

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Am Samstag 8. Oktober um 14 Uhr wird in der Christuskirche in Meran der neue Pfarrer der Evangelischen Gemeinde, Timm Harder, mit einem Festgottesdienst in sein Amt eingeführt. Die Einsetzung erfolgt durch den Dekan der ELKI, Pfarrer Carsten Gerdes (Ispra-Varese). Der neue Pfarrer von Meran wuchs in Remscheid-Lüttringhausen im Bergischen Land auf und war fast 17 Jahre lang Pfarrer in Vierthäler (im Kirchenkreis Koblenz). Seit 2008 vertritt er regelmäßig die evangelischen Pfarrer in Meran – er kennt also die Gegend und die Menschen der Lutherischen Gemeinde bereits. Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern und zog am 1. September…

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Rom, 4. Oktober 2022 – Die Ratifikation der Annexion der Gebiete Cherson, Saporischschja, Donezk und Lugansk durch die Russische Föderation stellt einen schwerwiegenden einseitigen Akt der Eskalation dar, der den andauernden Konflikt in der Ukraine immer näher an die Grenzen der Europäischen Union bringt.Das Leid tragen vor allem die Armen und Schwachen der kriegführenden Völker und es scheint noch weit von einer Linderung entfernt zu sein.Als italienische Lutheraner bringen wir unsere Besorgnis über die Verschärfung dieses Konflikts zum Ausdruck, der schon zu lange andauert. Zudem scheinen die bisherigen Entscheidungen der Europäischen Union gegen die Russische Föderation nicht die gewünschte Wirkung…

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Rom, 4. Oktober 2022 – Barbara Panzlau ist sehr offen. Nicht etwa, weil die, die in der Diakonie tätig sind, unbedingt eine Vorliebe für „praktische Dinge“ haben müssen, sondern weil ihre Gedanken ihre 20-jährige Erfahrung in der Diakonie an einer jener Grenzen zum Ausdruck bringen, die wir ständig vor uns haben und dennoch häufig übersehen: dem Meer.Barbara Panzlau ist die Leiterin des Diakonie-Netzwerkes der ELKI, aber auch und vor allem die Leiterin der Deutschen Seemannsmission in Genua: „Ein Hafen im Hafen”, erklärt Barbara, „die die ankommenden Seeleute aufnimmt, einen Zufluchtsort in den stürmischen Zeiten des Lebens, die diese harte Arbeit…

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Unsern Gott loben, das ist ein köstlich Ding. (Ps 147,1) Bräuche und Feste zum Dank für die Ernte gibt es weltweit in vielen Kulturen und Religionen. Die meisten davon haben eine jahrhundertealte Tradition. Die Römer sollen Erntedank seit dem 3. Jahrhundert nach Christus begangen haben. Auch vor Jesu Geburt wurde Erntedank gefeiert. Schon Kain und Abel bringen Gott als Dank die Erstlinge ihrer Arbeit dar: der eine von den Früchten des Feldes, der andere von seinen Lämmern. In bäuerlichen Zeiten war es offenkundig, dass von der Ernte das Überleben abhing. Man bestellte mit einfachen Werkzeugen Felder und Gärten, baute Obst,…

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Rom, 29. September 2022 – Das Frauennetzwerk ist ein Makramee-Geflecht aus farbigen Garnen, die bunte Mosaike aus Erfahrung, Engagement, Gaben und Berufung bilden. Gewiss, manchmal ist es auch mit Mühe und Sorge verbunden: um die Zukunft der Erde, der Umwelt und der nicht nur binären Geschlechtergerechtigkeit. Lutherische Frauen, aber vor allem Frauen des Glaubens, die sich bewusst sind, keine kirchenexterne Organisation zu sein, sondern zu dieser Kirche zu gehören. Als fester Bestandteil, der den lutherischen Gemeinden in Italien Vitalität, Freude und Reflexion wieder zurückzugeben. Ein Netzwerk, das das Leben der Gemeinden mit der Suche nach der Bedeutung und dem Sinn…

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Kommunikation: die Herausforderung der ELKI Der aus Sizilien stammende Journalist Gianluca Fiusco ist 45 Jahre alt und war bis 2007 Redaktionsleiter regionaler Fernsehsender sowie regionaler, nationaler und europäischer Pressestellen. Danach wurde er von der Waldensertafel als Leiter der Waldensereinrichtung Servizio Cristiano in Rieti beschäftigt. Der evangelische Journalist ist seit 2017 mit Georgia Elisabeth Betz verheiratet und ist Vater von Noa und Theo. Sein Studium der italienischen Literatur und Kommunikationswissenschaft hat er zunächst in Palermo aufgenommen und später in Cassino abgeschlossen. Den anschließenden Master in Diakoniemanagement hat er in Bielefeld gemacht. Heute ist er auch Prädikant der Waldenserkirche. Seine Interessen sind…

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Rom, 27. September 2022 – Das Wahlergebnis ist Zeichen für eine Gesellschaft, die von Ängsten umgetrieben und auf der Suche nach Antworten ist. Der Krieg, die Energiekrise, aber auch die langwierigen sozialen Auswirkungen der Pandemie haben das Klima von Misstrauen und Angst unter den Italiener:innen verstärkt. Deshalb bekräftigen wir erneut, dass Angst eine Falle ist (Sprüche 29, 25), und fordern die Politik auf, diese nicht auszunutzen, um ihren Einfluss zu erhöhen. Die künftige Regierung muss darauf hinwirken, dass der allgemeine Zustand der Angst überwunden wird, denn er führt zu sozialer Desorientierung, neuer Armut, Diskriminierung und gefährlichen Formen von Vorurteilen und…

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Was bringt ein Pfarrer aus Pavia in Torre Annunziata ein? Was bringt ein gebürtiger Pavianer in Torre Annunziata ein?Alberto Rocchini (47), aufgewachsen in Pavia, der Stadt der Langobarden im Tessin mit ihren prächtigen romanischen Kirchen und dem Grab des heiligen Augustinus, wird der neue Pfarrer der lutherischen Gemeinde Torre Annunziata sein. Ein Leben, das des neuen Pfarrers, das im Alter von 23 Jahren mit der Reformation und dem enthusiastischen Zustimmung zum lutherischen Bekenntnis verwoben ist. Nach seinem Studium der Literaturwissenschaft unterrichtete er Italienisch in Bozen, Wien und Prag. In der letztgenannten Stadt studierte er Theologie und diente als Vikar in…

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