Rom, 31. Januar 2024 – Am 7. Februar lädt der evangelische Pfarrer Georg Reider zu einer öffentlichen Veranstaltung mit dem Titel „Die Botschaft Dietrich Bonhoeffers“ in die Kirche San Domenico al Corso in Verona ein.
Die Gestalt Bonhoeffers ist in den letzten Jahren in vielen Bereichen wiederentdeckt worden, so in historischen, religiösen, ökumenischen, aber auch in weltlichen Kreisen.
Darüber haben wir in einem ausführlichen und umfassenden Interview mit Pfarrer Reider selbst gesprochen.
Bonhoeffer ging von der Überlegung aus, dass eine gerechtere Welt nicht von außen aufgebaut werden kann. Wichtig und notwendig ist für den deutschen Theologen das Engagement des Einzelnen.
Ein Engagement, das die Gesellschaft „reif“ machen kann, d. h. fähig, sich gegen die Versuchung der Gewalt, des Missbrauchs um jeden Preis und der Diktaturen zu wehren.
Ein Christentum ohne Religion
Das ist die Provokation, zu der Bonhoeffer kommt. Und zwar, wie Georg Reider erklärt, nicht nur in Bezug auf die beschriebene Unmündigkeit der deutschen Gesellschaft, die Hitlers Regime möglich gemacht hat, sondern auch im Hinblick auf die religiöse Praxis seiner Zeit.
In Bezug auf diese Praxis und die kirchlichen Traditionen sah Bonhoeffer die Gefahr, dass die Kirchen bei der autonomen Entwicklung der Menschen versagen und sie sie von diesen Praktiken und Traditionen abhängig machen.
„Individuelle Entscheidungen und individuelle Verantwortung“, betont Reider, „standen im Mittelpunkt von Bonhoeffers Interesse und seinem pastoralen und theologischen Engagement.“
„Die Kirchen“, so Reider, „brauchen die theologischen Vorschläge Bonhoeffers überhaupt nicht zu fürchten. Diese Vorschläge sind die Voraussetzungen für die Schaffung eines reifen und autonomen Glaubens, der mit der Moderne, den Ideologien und den Wissenschaften in Dialog treten kann“.
Das vollständige Interview mit Georg Reider können Sie im CeliPOD hören (in Italienisch).