Liebe Leserinnen und Leser,
dieser Bibelvers für den Monat August könnte für uns nicht passender sein. Nach einer der heftigsten Hitzewellen für uns, Tiere und Pflanzen – hoffentlich die letzte in diesem Sommer – sprechen wir über Schatten und Freude.
Wo kann man Erholung finden, wenn heftige Temperaturen in Kombination mit hoher Luftfeuchtigkeit keinen Raum für Ruhe und Konzentration lassen?
Die verheerenden Brände in Sizilien, Apulien und Griechenland verstärken nur die Unruhe, die unseren Körper und unsere Gedanken erschüttert. Ein trauriges Symbol dafür sind die Überreste der Kirche Santa Maria di Gesù aus dem 15. Jahrhundert, die in den Hügeln von Palermo den Flammen zum Opfer fiel.
Der Pilger des Psalms 63 im Tempel des Herrn in Jerusalem kann uns auch heute noch das Beten lehren.
Draußen, fern von Gott, scheint das Leben nur schwer, bedrohlich und ohne Sinn zu sein. Schon in der Morgendämmerung empfindet der Gläubige das Bedürfnis nach Gottes Nähe wie einen starken Durst: Es dürstet meine Seele nach dir, mein Leib verlangt nach dir.
Im Heiligtum liegt eine Kraft, die die dürstende Seele nirgendwo anders erleben kann: Es ist die Herrlichkeit Gottes, die „Last“, die nicht auf ein bereits leidendes Leben drückt, sondern es im Gegenteil erleichtert, da sie die schwersten Ängste nimmt.
Die Güte Gottes ist also für den Gläubigen eine Realität, die sicher ist und sich der Verbrennung der Umstände widersetzt, die jede menschliche Zuverlässigkeit in Rauch auflöst. Es gibt keine menschliche Möglichkeit, auf Gottes Güte anders zu reagieren als mit Lob: Denn deine Güte ist besser als Leben; meine Lippen preisen dich.
Es ist also nicht nur das Bild des Wassers, das die Qualen der Seele stillt, sondern auch das Bild der köstlichsten Speise in einer Opfergabe: Wie von Mark und Fett wird meine Seele gesättigt werden.
Das sind die Momente, die uns an die Zerbrechlichkeit des Lebens erinnern, die aber auch ein Segen sein können. Weil sie uns Gott näher bringen können, bis wir ihn, wie der Psalmist es tut, „meinen Gott“ nennen. Und um seine Güte zu erfahren, die aus seinem leidenschaftlichen Interesse an unseren menschlichen Angelegenheiten besteht.
Wir erinnern uns also an andere Momente, auf die wir unser Vertrauen setzen: Du bist mein Helfer, und unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich.
Inmitten von drückender Schwüle, Gereiztheit und Entmutigung beschützt und erquickt uns Gottes mütterliche Gegenwart unter dem Schatten seiner Flügel. Uns Menschen, Tiere, Pflanzen und die gesamte Schöpfung.
Einen schönen August und frohe Urlaubstage unter dem Segen des Herrn, „unserem Gott“.
Pfarrer Alberto Rocchini, Torre Annunziata