Rom, 2. Oktober 2024 – Rom, 2. Oktober 2024 – Der Evangelische Frauenverein Meran wettet, dass sein Vorhaben möglich ist! Natürlich ist Glaube keine Wette oder Aktion wie in einer Lotterie.
Dennoch haben die Frauen der Evangelischen Gemeinde Meran beschlossen, evangelisches Engagement in der Region in einen Wettbewerb um Solidarität und gemeinsames Wachstum zu verwandeln.
Ein Blick auf die Geschichte
1885 wurde die Christuskirche in Meran eingeweiht und gleichzeitig mit 2 Diakonissen aus Gallneukirchen in Österreich eine Diakonissenpflege eingerichtet. Ziel war es, den Kranken zu helfen, die im guten Klima von Meran sowohl Heilung als auch religiösen Beistand suchten.
Um diesen Dienst zu fördern, wurde 1890 der Evangelische Frauenverein gegründet, eine Gruppe von 41 Personen, finanziert durch diverse Beiträge und Spenden zur Ausübung „christlicher Liebeswerke“.
1899 erwarb der Verein ein Grundstück vom Stiftergut in Obermais, im Jahr 1900 wurde das Diakonissenheim (später Haus Angelica) eröffnet. 1912 folgte die Villa Rosenberg, das heutige Bethanien, als Christliches Hospiz und als Erholungsheim für Bedürftige.
Während des Ersten Weltkriegs wurde das Diakonissenheim zu einem Lazarett für die Versorgung kranker und verwundeter Soldaten; der Keller diente als Operationssaal. Im Jahr 1915 bestand der Verein aus 76 Frauen und 81 unterstützenden Mitgliedern.
Im Zuge der Italianisierung erfolgte 1930 die Umbenennung des Diakonissenheims in Evangelisches Hospiz, „Pensione Evangelica“, und die Villa Rosenberg in „Betania“. Ein Jahr darauf wurde Bethanien teilweise als Pension eröffnet.
Zurück zum Heute
Der Evangelische Frauenverein ist Eigentümer des Seniorenheims Bethanien und des Hotels Angelica in Obermais (Meran) in unmittelbarer Nähe.
Nächstes Jahr läuft der bestehende Pachtvertrag für das Hotel Angelica aus. Daher die Entscheidung, im Haus Angelica ein soziales Projekt (Betreutes Wohnen plus) durchzuführen.
Um zu beweisen, dass Veränderungen für Christen zu Gelegenheiten für Wandel, Nachdenken und Kreativität werden können.
Das Projekt wird nun von den Ämtern der Autonomen Provinz Bozen im Hinblick auf den Umbau der Gebäude, die das betreute Wohnen beherbergen sollten, geprüft.
Ein Projekt, das den Menschen zugute kommen soll, die sich nicht mehr vollständig selbst versorgen können. Tatsächlich gibt es in Südtirol eine lange Warteliste für Seniorenheime: Fast 600 Menschen warten auf einen freien Platz in der Altenpflege.
Die Wette
Daher die Initiative, bei der alle Bürgerinnen und Bürger der Autonomen Provinz Bozen und der umliegenden Gebiete aufgerufen sind, gemeinsam auf den Erfolg des Projekts zu setzen.
Der Baubeginn ist für das Frühjahr 2026 geplant, 18 Monate später soll das Heim dann eröffnet werden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 4,5 Millionen Euro. Für den Fall, dass das Projekt genehmigt wird, ist zum einen eine Mitfinanzierung durch die Autonome Provinz Bozen vorgesehen, zum anderen wird auf Spenden, Schenkungen und Beiträge von Privatpersonen und Banken zurückgegriffen, während der Verein plant, die Summe von 1,5 Millionen Euro durch die Spendenaktion „Wir wetten, dass…“ aufzubringen.
Wenn jeder Bürger der Autonomen Provinz Bozen mindestens 3 Euro spendet, so die Überlegung der Evangelischen Frauen, kann die fehlende Finanzierung gesichert und das Projekt realisiert werden.
Eine gemeinschaftliche Vision
Mit dem Engagement der evangelischen Frauen wird das Fundament des christlichen Glaubens in Erinnerung gerufen: Gemeinde sein, um Gemeinschaft zu schaffen.
In diesem Fall richtet sich die Aufforderung an alle Bürgerinnen und Bürger der Autonomen Provinz, für die Schwächsten und Verletzlichsten gemeinsam eine Hoffnung zu schaffen.
Ein Projekt also, das sich zwar als konkrete Antwort auf die Bedürfnisse der älteren Bevölkerung versteht, das aber schon jetzt jedem und jeder die Möglichkeit bietet, Gemeinschaft zu schaffen und gemeinsam an sozialer und menschlicher Solidarität teilzuhaben.
Weitere Informationen
1. Bericht TGR-Rai, hier.
2. Projektbeschreibung und Spendeninfo, hier.
3. Bericht auf RTTR Südtirol, hier.
4. Beschreibung des Projekts, hier.