Evangelisch-Lutherische gemeinde Triest
Die Gabe des letzten Sonntags
“Einer trage des anderen Last, damit ihr das Gesetz Christi erfüllt” (Brief an die Galater, 6,2).
Der letzte Sonntag im Monat ist für viele Menschen in Triest ein besonderer Sonntag, und das nicht nur, weil sie zur Teilnahme am Gottesdienst eingeladen sind. In der Kirche der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde von Triest werden am Ende des letzten Gottesdienstes des Monats Pakete mit Geschenken verteilt. Für viele Menschen ein wahrer Glücksfall. Menschen, die ihren Arbeitsplatz oder vieles mehr verloren haben. Ausgegrenzte, sozial schwache und einsame Menschen, unterschiedlichster Herkunft, jung oder alt, mit oder ohne Dach über dem Kopf. Einige von ihnen fühlen sich ihrer Würde beraubt und flüstern verschämt, dass sie im Auftrag eines Nachbarn oder eines Freundes gekommen sind, um die Päckchen abzuholen.
Was die Gemeinde verteilt, sind Solidaritätspakete: ein Lebensmittelpaket mit Nudeln, Mehl, Reis, Thunfisch, Tomatendosen, Olivenöl, Salz, Zucker und Kaffee und ein Hygienepaket mit Seife, Zahnpasta, Toilettenpapier, Waschmittel und zur Zeit von Covid auch mit OP-Mund- und Nasenschutz und einer kleinen Flasche Desinfektionsgel. Jeden Monat geht Pfarrer Aleksander Erniša einkaufen, damit die Bedürftigen mit dem Nötigsten versorgt werden können. Und wem einmal im Monat nicht reicht, weil er wirklich nichts hat, der kann auch an anderen Tagen ins Gemeindebüro kommen und wird nicht mit leeren Händen weggeschickt. Beide Päckchen zusammen kosten zwischen 40 und 50 Euro. Insgesamt gibt die Gemeinde Triest für zehn Päckchen beider Typen etwa 400 bis 500 Euro im Monat aus. Der Kirchenvorstand hat dieses Diakonieprojekt Anfang 2020 beschlossen. Diese diakonische Initiative wird hauptsächlich aus den Mitteln des 8xMille Steuerfonds finanziert.
nd