Rom, 29. Mai 2024 – Seit Anfang Mai wurde der Bundesstaat Rio Grande do Sul im Süden Brasiliens durch starke Unwetter heimgesucht.
Sintflutartige Regenfälle und Stürme haben zu anhaltenden Überschwemmungen und zahlreichen Erdrutschen geführt und dabei 78 % des Gebiets verwüstet. Der betroffene brasilianische Bundesstaat würde im Verhältnis etwa 72 % des italienischen Territoriums und 66 % des deutschen Territoriums ausmachen.
Diese Situation wurde durch „El Niño“ hervorgerufen, ein wiederkehrendes Klimaphänomen, das zu einer großflächigen Erwärmung der Deckschicht des mittleren und östlichen Pazifiks (Lateinamerika) führt.
Die Ankunft von „El Niño“ war erwartet worden, aber die Intensität und Menge der Regenfälle hat die Vorhersagen bei weitem übertroffen. Analysten zufolge entsprach der Niederschlag, der zwischen dem 22. April und den ersten zehn Maitagen in den Städten von Rio Grande do Sul fiel, der gesamten durchschnittlichen Niederschlagsmenge, die normalerweise für fünf Monate erwartet wird.
Die ununterbrochen fallenden Niederschläge häuften sich dann in Rio Grande do Sul innerhalb von 15 Tagen und überstiegen in vielen Regionen 400 mm. In einigen Gebieten, wie in den Bergen und Tälern von Rio Grande do Sul, erreichten sie sogar 900 mm.
In der jüngsten Erhebung vom 23. Mai wird die Zahl der von den Überschwemmungen Betroffenen auf über zwei Millionen geschätzt. Die meisten von ihnen haben alles verloren. Nicht nur „Sachen und Eigentum“, sondern oft auch das, was zum Leben notwendig ist: Felder, Vieh, Arbeitsmittel. Und es gibt zahlreiche Tote und Vermisste.
Viele der Betroffenen (mehr als 200.000 Menschen) sind im Rentenalter oder älter und daher in der aktuellen Situation möglicherweise noch stärker den schwerwiegenden Folgen ausgesetzt.
In diesen Gebieten sind viele Gemeinden der Evangelischen Kirche lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (IECLB) tätig. Gemeinderäume, Kirchen, Büros und diakonische Werke wurden beschädigt oder zerstört.
Dies sind nicht Gotteshäuser und Orte der in solchen tragischen Situationen notwendigen Hilfe und des Trostes. Sondern Orte bürgerlicher Gemeinschaften, die von denselben Menschen getragen werden, die heute alles verloren haben, was sie hatten.
Menschen, die noch einmal von vorne anfangen, aber die evangelische Solidarität brauchen. Eine Solidarität, die tatsächlich gelebt wird, und zwar in dem Wenigen oder dem Vielen, das jeder einzelne tun kann.
Das Diakonie-Netzwerk der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien hat daher beschlossen, diese Brüder und Schwestern in Übersee mit einer Solidaritätskampagne zu unterstützen. Diese betrifft uns ganz unmittelbar, denn es gibt unter den aktiven Mitgliedern unserer Kirche und des Diakonie-Netzwerks Menschen, die aus Brasilien, aus dem betroffenen Bundesstaat Rio Grande do Sul stammen.
Und wie bei allen Tragödien, die die Menschheit erschüttern, fühlen wir uns aufgerufen, zu teilen. Zu einer aktiven, bewussten und hoffnungsbringenden Solidarität.
Sie können diese Solidaritätskampagne durch eine Spende an die europäischen Koordinaten der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien unterstützen, wobei Sie als Verwendungszweck „Solidariedade Cheias“ (Solidarität für die Überschwemmungen) angeben.
Empfänger: Igreja Evangélica de Confissão Luterana no Brasil
IBAN: DE10 5022 0085 2318 1210 26 Swift: SMHBDEFF
Bank: UBS Deutschland Ag BIC / Swift: SMHBDEFF
In den kommenden Wochen werden wir Sie über den Fortschritt der Kampagne und die Verwendung der gesammelten Mittel informieren.