Noch bis zum 18. Dezember findet die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft in Katar statt. Begleitet von einer Reihe von Kontroversen ist diese WM, bei der Italien nicht dabei ist, auch die letzte mit 32 Nationalmannschaften. Ab 2026 wird sie nämlich auf 48 Teilnehmer erweitert.
Zum erstem Mal findet dieses Sportereignis im Herbst statt, wo es in Katar etwas milder ist als in der traditionellen Sommerzeit.
Die Wahl Katars hat mehrere kontroverse Themen wieder in den Mittelpunkt der öffentlichen Debatte gerückt: von Korruptionsvorwürfen bei der Vergabe der Weltmeisterschaft über die mangelnde Achtung der Menschenrechte und insbesondere der LGBT-Rechte bis hin zu den Arbeitsbedingungen, unter denen Tausende von Menschen, vor allem Migranten, beim Bau der Stadien gezwungen waren, unter Misshandlung, Ausbeutung und mit Todesfolge zu arbeiten.
Die Evangelische Kirche in Deutschland hat durch ihren Sportbeauftragten und Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, schwere Vorwürfe gegen die Organisation der Fußballweltmeisterschaft in Katar erhoben: „Da ist die FIFA, die beansprucht, wir bringen die Welt zusammen. Und auf der anderen Seite erleben wir in vielen Ländern, dass hier Arbeiter*innenrechte, die Rechte von Frauen, von sexuellen Minderheiten, Pressefreiheit, Religionsfreiheit, Meinungsfreiheit, nicht wirklich umgesetzt werden.“
Die deutsche Kirche prangert diese Art von „Sportwashing“ an, bei dem durch sportliche Wettkämpfe das Image von Regierungen rehabilitiert wird, die alles andere als tolerant gegenüber Minderheiten, Vielfalt und Volksrechten sind. „Was wir hier erleben, ist kein neues Phänomen“,
„Spätestens seit den Olympischen Spielen 1936 wissen wir, was „Sportswashing“ bedeutet. Das ist der Versuch eines Landes, sich mit einer sportlichen Großveranstaltung nach außen gut darzustellen und so über die ethischen Probleme im eigenen Land hinwegzutäuschen“.
Thorsten Latzel appellierte an alle Fußballfans, die ethischen Fragen rund um die Weltmeisterschaft in Katar ernst zu nehmen.
Deshalb hat die Evangelische Kirche in Deutschland eine Kampagne gestartet, bei der sich prominente Persönlichkeiten aus Kirche, Sport und Gesellschaft während der gesamten WM in kurzen Statements mit diesen ethischen Fragen auseinandersetzen werden.
Diese Kurzstatements werden unter www.ekd.de/katar und auf den Social-Media-Kanälen der EKD veröffentlicht.
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