Die Evangelisch-Lutherische Gemeinde Meran
Wenn es täglich an der Tür des Meraner Pfarrhauses klingelte und Menschen bittend die Hand ausstreckten,blieb immer der Zweifel: handelt es sich um jemanden, der wirklich Hilfe und Unterstützung braucht oder wird um Geld für Alkohol, Zigaretten, Drogen oder die angrenzende Spielhalle gebettelt. Pfarrer Martin Krautwurst trennte die Spreu vom Weizen, indem er nicht mehr Geld austeilte, sondern ein diakonisches Projekt ins Leben rief: den Bettlerbeutel. Hinter der Tür des Pfarrhauses stehen seit 2014 Tüten bereit, die das Lebensnotwendigste enthalten. Brot, Konserven, Nudeln, Reis und Tomatensoße, Obst; dazu Artikel für die tägliche Hygiene.
Das Projekt ist längst ein Eckpfeiler im Leben von vielen geworden, die an oder unter der Armutsgrenze leben, denen es vor allem zum Monatsende hin, am Nötigsten fehlt, um über die Runden zu kommen. Eine alte Dame mit einem Kleinkind, Männer und Frauen jeden Alters und verschiedener Herkunft. Was sie gemeinsam haben, ist die Not und die Freude über den liebevoll gepackten Bettlerbeutel, der eine sättigende Mahlzeit verheißt und der mit Seife, Zahnpasta und Zahnbürste, Toilettenpapier und Waschpulver hilft, die persönliche Würde zu wahren. Dazu menschliche Ansprache, ein „Wie geht es heute“, ein warmes Lächeln und Gottes Segen für den schweren täglichen Weg.
Finanziert wird das diakonische Projekt der lutherischen Gemeinde Meran mit Mitteln aus dem 8xMille Fonds. Wer mehr tun möchte, kann auf eines der beiden Konten spenden. Gott vergelt´s!
Foto von Matthias Böckel aus Pixabay