Der Verlust einer nahestehenden Person ist eine schmerzliche Erfahrung. Die Trennung von Zuneigung, von geliebten Menschen, von der Geschichte, deren Teil unsere Leben sind, ist etwas, das Traurigkeit und Schmerz verursacht.
Angesichts der Trauer der katholischen Kirche um den Tod des emeritierten Papstes Joseph Ratzinger bringt die Evangelisch-Lutherische Kirche in Italien ihre aufrichtige Anteilnahme zum Ausdruck und legt allen Trost in die Hände des Herrn.
Die Person Joseph Ratzingers stand im Mittelpunkt zahlreicher Ereignisse und wichtiger Abschnitte, die die Geschichte vor allem seiner Kirche, der römisch-katholischen Kirche, geprägt haben.
Aufgrund der Aufgaben und der kirchlichen Verantwortung, die er innehatte, wirkte sich sein Schaffen unweigerlich auch auf die ökumenischen Beziehungen zu anderen Kirchen, zur internationalen protestantischen Welt und insbesondere zur protestantischen Kirche in Italien aus.
Ein Engagement, das wie das eines jeden nicht ohne Licht und Schatten war und auch nicht immer geteilt werden konnte. Die Erklärung „Dominus Iesus“, in der der emeritierte Papst bekräftigte, dass die Protestanten für die römisch-katholische Kirche „nicht Kirchen im eigentlichen Sinne“ sind, hat zweifellos einen umstrittenen Aspekt von Ratzingers ökumenischem Engagement hervorgehoben, der dann auch Konsequenzen für den gemeinschaftlichen Weg beim Thema „Abendmahl“ hatte.
Der emeritierte Papst Ratzinger vertrat eine Vision von Ökumene, Glaube und theologischer Forschung, die sicherlich originell und nicht selten herausfordernd war.
In tiefer Ehrfurcht vor dem verstorbenen emeritierten Papst möchte die Evangelisch-Lutherische Kirche in Italien ihr Beileid bekunden und an die Perspektive der Gemeinschaft erinnern, die das Wort Gottes bietet: Der Herr tröstet uns in aller unserer Bedrängnis, damit wir auch trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, mit dem Trost, mit dem wir selber getröstet werden von Gott (2. Korinther 1,4).
Das Konsistorium der ELKI