In der Woche von Mariä Entschlafung macht fast ganz Italien Ferien. Auch viele unserer lutherischen Gemeinden machen eine Sommerpause. Aber was machen wir mit Gott während unserer Ferien? Schicken wir ihn in Ferien, während wir das Leben genießen, im Meer baden oder in den Bergen frische Luft tanken und dabei die Kirchen nur als Touristen besuchen?
Zu dieser Möglichkeit würde ich nicht nur ‚nein‘ sagen, ich würde für das genaue Gegenteil plädieren! Wie es der Apostel Paulus im Ersten Brief an die Thessaloniker 5,17/18 schreibt:
Betet ohne Unterlass, seid dankbar in allen Dingen.
Also sind die Ferien nicht die Zeit oder die willkommene Ausrede, um aufzuhören zu beten. Ganz im Gegenteil: Wir haben mehr Zeit dafür. Wir sind entspannter und können daher leichter Gott nicht nur um etwas zu bitten oder uns sogar bei ihm zu beschweren. Gerade während der Ferien haben wir die Zeit und Gelegenheit etwas zu tun, was wir leicht vergessen, während wir das ganze Jahr lang arbeiten und uns abhetzen. Jetzt haben wir die Zeit, die Schönheit der Natur und auch der Kunst zu sehen, von der wir umgeben sind. Und wir können Gott danken und ihn loben für das, was er uns gibt. Schaut euch um – es gibt viele schöne und gute Dinge.
Gott zu danken und ihn zu loben wird auch uns verändern: Wir werden aufmerksamer werden für das, was positiv ist in der Welt und besonders in unserem Leben. Normalerweise sehen und hören wir viele negative Dinge und das macht uns zu Pessimisten. Die Ferien zu nützen, um das Positive zu suchen und Gott dafür zu danken, wird uns selbst positiver machen. Das Vertrauen auf Gott und auf einen positiven Ausgang der Dinge in unserem eigenen Leben wird zurückkommen, trotz aller Probleme. Und das wird sicherlich die positiven Auswirkungen unserer Ferien verlängern. Schon die Altvorderen wussten: Danken schützt vor Wanken und Loben zieht nach oben. In diesem Sinne:
Schöne Ferien – mit Gott!
Pfarrerin Jutta Sperber, Genua und Sanremo
Foto von Marisa Sias aus Pixabay