Sonderbriefmarke der ELKI

Am 24. April 2017, anlässlich der jährlichen Synode, fand in Venedig im festlichen Rahmen der Ca’Sagredo, einem Gebäude aus dem 3. Jahrhundert am Canal Grande, die öffentliche Präsentation der vom Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung herausgegebene Sonderbriefmarke der ELKI zum 500-jährigen Jubiläum der Reformation statt.

Die Briefmarke, gedruckt vom Polygrafischen Institut „Istituto Poligrafico e Zecca“ des Staates (mit einem Wert von 0,95 € und einer Auflage von 600.000 Stück), bildet detailgetreu das Altargemälde Kreuzigung von Lukas Cranach ab, welches sich in der Stadtkirche Sankt Peter und Paul  (Herderkirche) in Weimar befindet.

 Bei der Vorstellung waren Paola Mar, Referentin für Tourismus und Namensgebung der Stadtverwaltung Venedig, Giovanni Accusani, Verantwortlicher für Philatelie „Privatmarkt Poste Italiane“, Paola Nardini, Honorarkonsulin der Bundesrepublik Deutschland in Venedig und Repräsentantin der Deutsch-Italienischen Handelskammer, sowie Heiner Bludau, Dekan der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien anwesend.

Sinodo Luterano 500 anni.Dekan Heiner Bludau hat folgendermaßen kommentiert: “Mitten im Jahr 2017, das Jahr des 500. Jahrestages der Reformation, im Herzen unserer Synode, in der Stadt Venedig, dem Sitz der ältesten lutherischen Gemeinde in Italien, findet heute ein Ereignis von unglaublichem symbolischem Wert für eine kleine Kirche wie die unsere statt: Die Herausgabe einer Luther und der ELKI gewidmeten Briefmarke ist außergewöhnlich repräsentativ für den herausragenden historischen und kulturellen Wert, welchen die Reformation auch in Italien hatte, und zeigt, wie unsere Kirche, ursprünglich entstanden als Kirche deutschsprachiger Migranten in diesem Land, sich nun vollständig in die italienische Gesellschaft integriert hat.
Und wir sind wahrhaftig erfreut darüber, dass unsere Bitte, als Motiv der Briefmarke die in der Kirche Sankt. Peter und Paul (Herderkirche) in Weimar befindlichen Kreuzigung von Cranach zu wählen, angenommen wurde. Denn es stellt meisterhaft die Grundprinzipien der Reformation und generell des Protestantismus dar:
Sola Scriptura (allein durch die Bibel); Sola fide (allein durch Glauben); Sola Gratia (allein durch Gnade); Solus Christus (Christus allein); Soli Deo Gloria (Gott allein gebührt die Ehre). Es geht um das Herzstück des protestantischen Glaubens, auf welchen sich heute nicht nur die ELKI, sondern alle Lutheraner mit den anderen Protestanten weltweit gründen und in dem sie vereint sind in der diesjährigen Feier des 500. Jahrestages der Reformation.“

Der Künstler, ein Freund Luthers, stellt in dem Werk eine Zusammenfassung der Lehre des Reformators dar, indem er einer gemalte Predigt Leben einhaucht. In der Mitte, der gekreuzigte Christus, der die Sünden der Welt trägt. Auf der linken Seite finden wir wieder Christus, der – als auferstandener Christus – den Tod und den Teufel besiegt. Drei Männer stehen rechts vom Kreuz:
Johannes der Täufer weist mit der rechten Hand auf Christus und mit der Linken auf das Lamm. Neben ihm sehen wir Lucas Cranach, ein Blutstrahl ergießt sich aus der Seitenwunde Christi auf seinen Kopf, als wollte er ausdrücken, dass seine Fähigkeiten als Künstler darin ihren Ursprung haben, was Christus für ihn und alle Menschen tat. Ganz rechts steht Martin Luther mit einer aufgeschlagenen Bibel in der Hand, er weist auf drei Stellen des Neuen Testaments hin.
Im Hintergrund, zeigt Mose dem Volk Israels die Tafeln mit den zehn Geboten. Adam, der Mensch, ist unfähig die Gebote Gottes zu halten und läuft in den Tod. Oben, am Himmel erleuchtet der Weihnachtsengel den Hirten von Betlehem den Weg zum ewigen Heil. 

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