Synode 2015

Die 4. Sitzung der 21. Synode der ELKI wird vom 30. April bis 3. Mai in Rom stattfinden

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Italien (ELKI) gibt bekannt, dass von Donnerstag, den 30. April bis Sonntag, den 3. Mai die jährliche Versammlung der Synode in Rom stattfinden wird. Tagungsort ist das Kongresszentrum Villa Aurelia in der Via Leone XIII, Nr. 459.

Das oberste Organ der ELKI, das alle Fragen des kirchlichen Lebens erörtert und über sie beschließt, wird in diesem Jahr im Zentrum seiner Arbeit das Thema „Zwanzig Jahre Intesa: Verpflichtung und religiöse Freiheit“ behandeln. In erster Linie werden die Synodalen versuchen, Bilanz zu ziehen und die Wirkung der Intesa mit dem italienischen Staat auf die ELKI ausfindig zu machen und zu untersuchen. Darüber hinaus wird sich die Versammlung mit den Möglichkeiten des Schutzes sowie den Risiken einer Verletzung der Religionsfreiheit auseinandersetzten. Die

Religionsfreiheit stellt ein Grundrecht dar, das in vielen Regionen der Welt immer mehr bedroht wird: Nicht nur in den vom Terrorismus und Fundamentalismus erschütterten Ländern, sondern auch in unseren Städten, wo sie oftmals zum Gegenstand instrumentalisierten politischen Wettstreits wird. „Die Intesa stellt einen historischen Wendepunkt für die Entwicklung unserer Kirche dar und die diesjährige Synode bietet die Gelegenheit darüber zu reflektieren, wer wir damals waren und was heute aus uns geworden ist“, erklärt Christiane Groeben, Synodalpräsidentin der ELKI. „Aber sie bietet vor allem auch die Gelegenheit des Austauschs über das Thema der Glaubensfreiheit in Italien, da die Intesa auf dieser sowie auf dem Grundsatz des Schutzes religiöser Minderheiten basiert. Beide stellen in unserer Konstitution verankerte Grundrechte dar, deren Gesundheitszustand ja bekanntlich im Mittelpunkt hochaktueller Debatten steht, so auch im Bereich des interreligiösen Dialogs. Wir Lutheraner wünschen uns, dass alles daran gesetzt wird, um diese Rechte zu schützen. Gleichzeitig halten wir jedoch an der Überzeugung fest, dass Religionsfreiheit notwendigerweise auch bedeutet, dass ein jeder Gläubige die Ordnung, der ihrer Reglementierung dient sowie die Grenzen, die sie festsetzt, anerkennt.

Einen wichtigen Anstoß zum Gedankenaustausch für die Debatte in der Versammlung sowie die Aktivitäten der fünf vorhergesehenen Arbeitsgruppen bietet der Redebeitrag wichtigsten Gastes dieses Jahres Anna Nardini, Koordinatorin der Abteilung „Studi e Rapporti Istituzionali“ (Studien und institutionelle Beziehungen) der Präsidenz des Ministerialrates. Sie wird über die Intesa mit der ELKI im Rahmen der Regelung der Religionsfreiheit in Italien sprechen.

Einen besonderen Höhepunkt wird auch der Beitrag des Synodalen und Präsidenten der Gemeinde in Neapel, Riccardo Bachrach, darstellen. Bachrach, der schon an den Vorarbeiten, die zur Unterzeichnung der Intesa geführt haben, teilgenommen hat und die gesamte Debatte um die Intesa auch in anderen evangelischen Kirchen in Italien mitverfolgt hat, wird den Teilnehmern seinen Blick auf die historische Vereinbarung näher bringen, der von einem privilegierten Punkt im Inneren der ELKI erfolgt und sich im Laufe der Jahre mit der Erfahrung geschärft hat.

Der Tradition zufolge werden auch zu dieser Synode geschätzte Gäste von außen erwartet. Darunter der tunesische Theologe und Moslem Adnane Mokrani, Dozent an der Päpstlichen Universität Gregoriana und am Päpstliches Institut für Arabische und Islamische Studien, Präsident des Centro Interconfessionale per la Pace. Professor Mokrani wird die Arbeitsgruppe mit dem Titel „ Die Ebenen und Ziele des Interreligiösen Dialogs “ leiten. Die weiteren vier Arbeitsgruppen werden sich den folgenden Themen widmen: „Staat und Konfessionen“, „20 Jahre OPM für die ELKI und ihre Gemeinden: was hat es bewirkt?“, „Welche Möglichkeiten eröffnet uns die Intesa, um uns in der Gesellschaft aktiv einzubringen?“ und „Chance und Möglichkeiten der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien angesichts der wirtschaftlichen Krise.“

Neben dem Thema der Intesa und der Religionsfreiheit wird es weitere Momente besonderer Wichtigkeit im Laufe der Synode 2015 geben: Die Verabschiedung der Liturgie zur Segnung oder Eheschließung eines lutherisch-katholischen Paares wird eine entscheidende Etappe in den ökumenischen Beziehungen der ELKI darstellen. Besondere Aufmerksamkeit wird auch der Frage gewidmet, wie die lutherischen Gemeinden, auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene, das 500-jährige Reformationsjubiläum vorbereiten, das 2017, in nur zwei Jahren, gefeiert wird.

Im Laufe der Versammlung werden die traditionellen Berichte über die vielzähligen Projekte der Lutheraner in Italien und Initiativen, an denen sie aktiv teilnehmen, vorgetragen: Vom Verlagshaus Claudiana zum ökumenischen Studienzentrum Melanchthon bis hin zur Lutherischen Europäischen Kommission Kirche und Judentum (LEKKJ). Es wird auch viel Raum für die neusten Entwicklungen zu ethischen Fragen und Themen geben, wie z.B. der Bericht der Kommission für Patientenvorsorge, auch bekannt als „Patientenverfügung“ oder Solidaritätsprojekten, wie dem

Dienst der FCEI für Flüchtlinge und Migranten, der Gefängnisseelsorge, den Initiativen des Frauennetzwerks oder den Aktivitäten des Kindergartens und der Grundschule in Santa Maria La Bruna (NA). 

BMP Comunicazione, Pressebüro der ELKI

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