Catania, 29. April 2023 – Äußerst dicht ist die heutige Sitzung der vierten Tagung der XXIII. Lutherischen Synode im Hotel Nettuno in Viale Ruggero di Lauria 121 in Catania gewesen.
Im Teil, der am Vormittag stattfand, hat die Synode zahlreiche Grußworte empfangen, wie das von Seiten des Bischofs Michael Chalupka der evangelischen Kirche Österreich, der seine Nähe und Verbundenheit mit dem italienischen Protestantismus zum Ausdruck gebracht hat. Besonders eindrucksvoll waren seine Worte, als er sagte, die letzten Jahre hätten uns als Einzelne, als Christen und als Kirche auf die Probe gestellt, und diese Krisen würden aber für uns auch neue Herausforderungen bedeuten. Er sagte, als freie Menschen einer freien Kirche in einem freien Staat hätten wir die Pflicht, uns zum Zustand der Schöpfung zu äußern: Dies gelte auch für die politischen Maßnahmen, die oft von Regierungen gegenüber Migranten ergriffen werden.
Bischof Chalupka hat außerdem das von mehr als 120 österreichischen evangelischen Gemeinden durchgeführte Projekt vorgestellt, das sich auf eine neue Art, Kirche zu sein bezieht, und hat dabei das Engagement seiner Kirche für den Schutz der Schöpfung und der Umwelt hervorgehoben.
Nach ihm hat Olaf Wassmuth, Vertreter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) das Wort ergriffen und hat die Aufmerksamkeit auf das Motto des nächsten Kirchentages „jetzt ist die Zeit“ gelenkt und unterstrichen, wie wichtig die Anwesenheit der ELKI dabei ist. „Jetzt ist also die Zeit, aber wofür?”, hat er gefragt, und daraufhin gesagt, sicherlich sei dies eine Zeit großer Angst und Unsicherheit aufgrund dessen, was heutzutage in der Welt und in unseren Kirchen geschieht. Es sei aber keineswegs die Zeit, um uns in uns selbst zurückzuziehen und aufzugeben.
Olaf Wassmuth hat außerdem betont, dass uns die Zukunft eine Perspektive der Diaspora bietet, was nicht einen Zustand des Rückzugs bedeutet, sondern ganz im Gegenteil eine Perspektive, in der etwas Winziges und Weniges wie das Salz der Erde viel tun kann, denn es vermag, einem Ganzen Geschmack zu verleihen.
Die Synodalen haben sich dann mit dem ausführlichen und äußerst detaillierten Bericht über den vom Schatzmeister der ELKI, Jens Ferstl, vorgestellten Haushalt der ELKI auseinandergesetzt und haben die vom Konsistorium durchgeführte Arbeit genehmigt.
Außerdem hat die Synode auch die Grüße von Don Antonino De Maria, dem Regionaldelegierten für Ökumene und Dialog der Italienischen Bischofskonferenz (CEI) entgegengenommen, der dabei der Synode auch die geschwisterlichen Grüße des Bischofs von Palermo, Bischof Corrado Lorefice überbracht hat.
Dann hat auch der an der Synode anwesende Regionale Delegierte für Ökumene und Dialog und Weihbischof von Messina di Mons. Cesare Di Pietro das Wort ergriffen.
Danach war der Bericht über den 50. Jahrestag der Leuenberger Konkordie an der Reihe, der direkt vom Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa, Mario Fischer, vorgetragen wurde. Er sagte, die Erklärung der kirchlichen Gemeinschaft sei etwas Anderes als die kirchliche Umsetzung. Diese bliebe die Perspektive der Leuenberger Konkordie in der kontinuierlichen theologischen Arbeit zur Überwindung mancher kontroverser Aspekte, die gestern und auch heute noch keine volle kirchliche Einheit zulassen.
Dass die ELKI ein privilegierter Gesprächspartner für eine Vielfalt von Teilnehmern, Sprachen und Kulturen ist, wird auch durch die wertvolle Zusammenarbeit mit dem durch Prof. Daniele Garrone vertretenen Bund der Evangelischen Kirchen in Italien, sowie durch die Anwesenheit vom Bischof Leon Nowak aus Slowenien bestätigt, der zusammen mit seiner Delegation die Grüße von Tamás Fabiny, dem Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Ungarn und Präsidenten des Martin-Luther-Bundes, überbracht hat.
Nach dem Bericht von Mario Fischer widmete sich die Synode der Debatte über die Wichtigkeit der „Otto-per- mille- Kampagne für das diakonische Handeln der lutherischen Gemeinden.
Darauf folgte eine Diskussion über das von der Synode im vergangenen Jahr verabschiedete Dokument „Sichere Kirche”, das den Gemeinden übermittelt worden war, damit sie dessen Reichweite und Wirksamkeit bewerten konnten.
Die heutige Sitzung endete mit den Grußworten des Vizepräsidenten der Evangelisch-Baptistischen Union der Christen in Italien (UCEBI), Pfarrer Giuseppe Miglio, gefolgt von Karl Georg Haubelt von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.