Das Abendmahl
Das Abendmahl (auch: Eucharistie, Messfeier oder Herrenmahl) ist eines der beiden Sakramente, die in der evangelisch-lutherischen Kirche gefeiert werden. Aus evangelisch-lutherischer Sicht sind alle Getauften herzlich zum gemeinsamen Abendmahl eingeladen – Kinder wie Erwachsene, Evangelische wie Katholische oder Orthodoxe, Glaubenssichere wie Zweifelnde.
Seit der frühen Christenheit wird in Gottesdiensten auch das Abendmahl gefeiert. Es knüpft an das letzte Passah-Mahl an, das Jesus mit seinen Jüngern gefeiert. In ihm hat Jesus versprochen, den gebrochenen Bund zwischen Gott und den Menschen dauerhaft und verlässlich zu erneuern. Im Abendmahl können Menschen deshalb erleben, dass Gott sich ihnen liebevoll zuwendet, mit ihnen Gemeinschaft lebt und sie – durch Brot und Wein – stärkt. Bis heute gibt es im Verständnis des Abendmahls große Unterschiede zwischen den Kirchen. Die lutherische Kirche feiert über diese Unterschiede hinweg mit allen Getauften, die dies möchten, gemeinsam Abendmahl, aus der Überzeugung heraus, dass Jesus Christus selbst der Gastgeber ist, der alle einlädt, die die Gemeinschaft mit ihm und den anderen Gläubigen suchen.
Die Abendmahlspraxis in den lutherischen Gemeinden ist unterschiedlich. So werden Hostien, Weißbrot oder auch Fladen gegessen. In Rücksicht auf Kinder und Alkoholkranke wird der Wein häufig durch Traubensaft ersetzt. Getrunken wird entweder aus einem Gemeinschaftskelch, aus Gruppen- oder aus Einzelkelchen. Meist wird das Abendmahl etwa monatlich in Gottesdiensten gefeiert, häufig kommen die Teilnehmenden dazu in einem großen Kreis um den Altar zusammen. Menschen, die nicht am Gottesdienst teilnehmen können, können dieses auch zu Hause – oder im Krankenhaus – empfangen.