Rom, 30. November 2022 – Um es mit Pierangelo Bertoli zu sagen: Die lutherische Gemeinde von Genua steht mit einem Fuß fest in der Vergangenheit und richtet ihren Blick offenherzig nach vorn und in die Zukunft.
Eine Gemeinde also, die nicht nostalgisch in Erinnerungen schwelgt, sondern das Bewusstsein für die eigene Geschichte als Protestanten und Lutheraner in einer so kosmopolitischen Stadt wie Genua zum Ausdruck bringt. Und die Zukunft als Herausforderung sieht, die man gerne annimmt, um das Zeugnis und das Engagement zu teilen, das diese historische Präsenz in Ligurien kennzeichnet.
Die 1868 gegründete evangelisch-lutherische Gemeinde Genua entwickelte sich rund um den Hafen mit seinen Handelsaktivitäten und ab dem frühen 20. Jahrhundert auch um den Tourismus, der die ligurische Riviera prägte.
Ein Schmelztiegel der Kulturen und Erfahrungen, den die Lutheraner aufzunehmen und zu vereinen wussten: Fachleute, Gastarbeiter und Schiffsbesatzungen, die nach Genua kamen, um für kurze Zeit oder für immer dort zu bleiben.
Viele sprachen Englisch, Niederländisch oder Deutsch und waren evangelischen Glaubens, genauer gesagt Lutheraner, die sich neben schottischen Presbyterianern, Anglikanern, Schweizer Reformierten und Italienern verschiedener Herkunft schließlich auch in der Stadt niederließen.
In diesen Tagen jährt sich die lutherische Präsenz in Genua zum 154. Mal und die Gemeinde bereitet das traditionelle Adventskonzert in der Vorweihnachtszeit vor.
Seit mindestens 20 Jahren werden von der Gemeinde Genua Konzerte organisiert. Diese Aktivität hat vor fünf Jahren zur Gründung einer Musikgruppe geführt, der die Gemeindemitglieder Claudio Petto (Organist), Francesco Verzillo (Posaune) und Elvira Ackermann (Sängerin) angehören.
Seit mindestens 20 Jahren werden von der Gemeinde Genua Konzerte organisiert. Diese Aktivität hat vor fünf Jahren zur Gründung einer Musikgruppe geführt, der die Gemeindemitglieder Claudio Petto (Organist), Francesco Verzillo (Posaune) und Elvira Ackermann (Sängerin) angehören.
Nach der Zwangspause während der Pandemiezeit hat die Gemeinde von Genua im Frühjahr dieses Jahres ihre Konzertsaison wieder aufgenommen. Am dritten Adventssonntag, dem 11. Dezember, lädt sie 17 Uhr in ihre Kirche in der Via Capolungo in Genua Nervi zum Konzert „Festliche Zeit, traditionelle Musik für Chanukka und Weihnachten“ ein.
In einem zutiefst ökumenischen und interreligiösen Geist werden zwei Chöre auftreten, die ganz unterschiedliche Musiktraditionen pflegen: der Chor Shlomot unter der Leitung von Laura Dalfino mit einem Repertoire traditioneller jüdischer Lieder und das Lunaensemble mit Liedern aus der christlichen Tradition.
Ein farbiges Programm, bei dem die Melodien von Mi Y’malel, Sevivon Sov Sov und Haleluya Betsiltselei Shama und die weihnachtlichen Klänge des Christentums bewegend miteinander harmonieren.
Tradition und Zukunft sind für die Lutheraner in Genua also keine gegensätzlichen Elemente: Sie ergänzen sich vielmehr und schaffen Beziehungen zur Umgebung, angefangen bei den Bewohnern des Stadtteils Nervi.
Im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen zur Besetzung der Pfarrstelle lässt die lutherische Gemeinschaft von Genua daher nicht locker, um diese besonders stimmungsvolle Zeit reich an Initiativen und Angeboten für die Kirchenmitglieder, aber auch alle anderen Interessierten zu gestalten.