Rom, 29. September 2022 – Das Frauennetzwerk ist ein Makramee-Geflecht aus farbigen Garnen, die bunte Mosaike aus Erfahrung, Engagement, Gaben und Berufung bilden. Gewiss, manchmal ist es auch mit Mühe und Sorge verbunden: um die Zukunft der Erde, der Umwelt und der nicht nur binären Geschlechtergerechtigkeit. Lutherische Frauen, aber vor allem Frauen des Glaubens, die sich bewusst sind, keine kirchenexterne Organisation zu sein, sondern zu dieser Kirche zu gehören. Als fester Bestandteil, der den lutherischen Gemeinden in Italien Vitalität, Freude und Reflexion wieder zurückzugeben. Ein Netzwerk, das das Leben der Gemeinden mit der Suche nach der Bedeutung und dem Sinn unserer Existenz in der modernen Gesellschaft bereichert. Frauen, die resolut solide und effektive, ökumenische und internationale Beziehungen knüpfen, indem sie Dokumente der WICAS (Women in Church and Society) des Lutherischen Weltbundes übersetzen und teilen, sichere Kirchen als konkrete Orte und Stätten der Begegnung fördern, von denen alle wissen, dass sie dort offene Ohren, Aufnahme, Verständnis und Glauben finden.
Das Frauennetzwerk ist nicht nur die zigste Gruppe einer Kirche, sondern ein lebendiger, pulsierender, aufmerksamer Bestandteil einer Kirche, die sich voll und ganz dem evangelischen Engagement der Pluralität der Stimmen in dem einzigen Glauben, der alle eint, widmet. Und dies nicht indem es die Gewalt gegen Frauen und die Frauenmorde verurteilt, sondern auch indem es konkret über Frauen informiert, die es geschafft haben. Die sich in einer Gesellschaft, die noch immer an der eigenen kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Emanzipation arbeitet, gegen gewalttätige patriarchalische Strukturen aufgelehnt haben.“
Für die Referentin des Frauennetzwerkes Renate Zwick „ist es an der Zeit, der Stimme der Frauen Gehör zu schenken, und bei dem großen und dringenden Thema Umweltschutz zu erkennen, dass es dringend notwendig ist, die Erde aus einem ökofeministischen Blickwinkel zu betrachten. Die Zerstörung des Planeten“, so Renate Zwick, „hat für Männer und Frauen nicht die selben Folgen. Auch was Klima und Umwelt anbelangt zahlen Frauen den höheren Preis. Umwelt- und Ökobewegungen unterschätzen generell auch weiterhin den Zusammenhang zwischen der männlichen Dominanz und der Unterdrückung der Frau in der Gesellschaft und in der ökologischen Krise. Die Ausbeutung des Planeten und der Missbrauch der natürlichen Ressourcen, als Metapher für die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen und insbesondere des Patriarchats gegen Frauen, stellt uns vor wichtige Fragen.” https://wicas.lutheranworld.org/
Das Frauennetzwerk hat durch die Förderung des Dialogs der Frauen innerhalb der Kirche in den letzten Jahren die Gesellschaft und Themen erkundet, die alles andere als zweitrangig sind, und die sich als kollektives Gut der Kirche erwiesen haben.
„Natürlich“, unterstreicht Renate Zwick, „spüren wir nach wie vor die dramatischen Auswirkungen der Pandemie. Die Reisebeschränkungen wirken sich negativ auf unsere Treffen aus, und durch die ausufernde Virtualität laufen wir Gefahr, dass wir Themen vernachlässigen, die aber auch gegenwärtig von großer Relevanz sind.“
Im Spannungsfeld zwischen Gegenwart und Zukunftsperspektive projiziert sich das Frauennetzwerk bereits in das Jahr 2023: Vom 10. bis 12. Februar trifft es sich in Florenz zur jährlichen Landestagung mit dem Thema „Die Macht der Stimme: Praktiken des Zuhörens und des Ausdrucks, Sorge tragen – für sich selbst und für die Schöpfung.“ Nähere Informationen darüber folgen demnächst.